Die Eiszeit
Die Eiszeit ist ein Abschnitt der Erdgeschichte, in welchem durch
Klimaveränderung eine starke Zunahme der Vereisung erfolgte. Der Anfang
der letzen Eiszeit (Pleistozän) liegt rd. 600 000 Jahre und das Ende
12 000 Jahre zurück. Etwa 12% der Erdoberfläche waren eisbedeckt
(heute rd. 3%). Mehrere Kaltzeiten, in denen die Temperaturen in Mitteleuropa
8-12°C tiefer lagen als heute, wechselten mit Zwischeneiszeit, die
in Klima und Vegetation dem heutigen ähnlich waren. In Europa reichte
das Inlandeis bis an die deutschen Mittelgebirge, die britischen Inseln,
Alpen, Vogesen, Schwarzwald, Böhmerwald, Riesengebirge, Karpaten, Pyrenäen
waren ebenfalls z.T. vergletschert. Durch Vereisung und Rückzug wurden
die Oberflächen Deutschlands gestaltet (Moränen, Sande, Urstromtäler).
Die folgenden Seiten wurden durch Schüler der 10-ten Klasse in der
Projektwoche 1998 unter Anleitung von Uwe Bergner erstellt.
Zeittafel |
Christian Pilgermann & Sebastian Behrens |
Neandertaler |
Marika Rein, Lea Stahlberg |
Glaziale Serie |
Nicole Oelze & Katrin Matthies |
Regionen |
Daniela Hinz, Stephanie Holzvoigt, Ina Hamel, Anne Flissikowski |
Altmark |
Marika Rein, Lea Stahlberg, Mathias Trautvetter |
Die Eiszeit - Eine Zeitüberblick
Wie wir alle wissen, war die Eiszeit ein wichtiger Faktor bei der Formung unserer Landschaft.
Die letzte Eiszeit war im Pleistozän, daß sich erdzeitgeschichtlich über den Zeitraum von
720.000 bis 10.000 vor Christi Geburt erstreckte.
Es werden verstärkt Dispute über die Neueinteilung der Eiszeiten geführt, aber
ich möchte nur auf die drei prägnantesten und nachgewiesenen Eiszeiten eingehen.
Während der Eiszeiten gab es jeweils Vorstöße aus den Alpen und aus Skandinavien,
wobei die Vorstöße aus Skandinavien schwerwiegender und weitreichender waren.
Die Expansion des Eises war möglich, da es in den Kalt- bzw. Eiszeiten viel schneite und dadurch der schon vorhandene Schnee erst zu Firn und später zu körnigem Eis gedrückt wurde. Dieses körnige Eis gab es, als ausbreitungsbegünstigenden Faktor in rauhen Mengen. Diese Mengen an Eis bewirkten daß die oberen Eisschichten die unteren schmolzen und einen Gleitfilm für die Eismassen bildeten.
Als ersten Aspekt möchte ich ihnen in tabellarischer Form die Eiszeiten und die dazwischen liegenden Warmzeiten präsentieren. Die Folgen der Eiszeiten und die damalige Vegetation werde ich später darlegen.
Alpenraum |
Zeitraum |
Nordeutschland |
Mindel-Eiszeit |
480.000-320.000 |
Elster-Eiszeit |
Mindel-Riss-Interglazial |
320.000-180.000 |
Holsteinwarmzeit |
Riss-Eiszeit |
180.000-120.000 |
Saale-Eiszeit |
Riss-Würm-Interglazial |
120.000-70.000 |
Eem-Warmzeit |
Würm-Eiszeit |
70.000-10.000 |
Weichsel-Eiszeit |
Die Eiszeiten hatten natürlich auch weltweite klimatische Folgen. So konnte bei einer
Eiszeit der Meeresspiegel um ungefähr 100m absinken (Regression des Meeres).
Bei der nächsten Warmzeit wurde dieser Prozess durch die Transgression des Meeres wieder rückgängig gemacht, welche durch das Schmelzen des Eises der
Eiszeiten möglich wurde.
Über den Menschen der Eiszeit
Der älteste Abschnitt der Menschheitsgeschichte ist die Altsteinzeit (Paläolithikum), dieser begann mit dem Auftreten des Menschen am Ende des Tertiärs und dauerte bis zum Ende der Eiszeit . Im Altpaläolithikum (2Mio.- 40.000 J. v. Chr. ) existierten die Pithecanthropus und Neandertaler , diese vervollkommneten die Feuersteinwerkzeuge (Faustkeile , Klingen , Bohrer ).Sie bestatteten ihre Toten mit Beigaben und brachten Tieropfer. Im Jungpaläolithikum stand der Homo sapiens auf seiner ersten Stufe . Der Homo sapiens entdeckte neue Werkstoffe (Knochen , Horn , Holz ) und feilten die Feuersteintechnik aus . Sie erfanden den Bogen und die Harpune. Aus ihrem Jagdzauber erwuchs die Tierdarstellung (Höhlenmalereien in SW - Europa).
Die glaziale Serie
Veränderungen der Erdoberfläche durch das Eis
GRUNDMORÄNE
- bestehen aus Material, das der Gletscher im Untergrund mitgeführt hat
- beim Abtauen des Eises blieb es unsortiert liegen - es sind viele Körngrößen
enthalten, vom groben Kies bis zu kleinen tonigen Teilchen
ENDMORÄNE
- sind Hügel, die das abtauende Eis hinterlassen hat
- erreichen Höhen über 100m und makieren ehemalige Grenzen des Eises
- bestehen überwiegend aus hiesigen und sandigen Material
SANDER
- sind flache Sand - und Kiesablagerungen
- Material wurde durch das Schmelzwasser transportiert und vor dem
Eisrand fächerförmig abgelagert
- unterscheiden sich von Moränen durch die deutliche Schichtung,
die das fließende Wasser verursachte
URSTROMTAL
- als das Schmelzwasser aus großen Gletschertorten austrat, lagerte es
mitgeführten Kies und Sand ab ( Sander ) und sammelte sich in
kilometerbreiten Flüssen
- Täler dieser Flüsse nennt man Urstromtäler

Das Eis hat nicht nur das Landschaftsbild großer Teile unseres Landes geformt,
sondern auch die Bodenverhältnisse, das oberirdische Gewässernetz und
die Grundwasserführung dieser Gebiete wesentlich beeinflußt.
Das Eis der Gletscher bewegt sich sehr langsam über die Erdoberfläche,
wirkt aber durch seine Masse stark schürfend auf den Untergrund ein und
transportiert große Mengen von Material. Dem Wesen nach leisten Gletscher
die gleiche Arbeit wie das fließende Wasser: Erosion, Transport und Akkumulation.
Dort wo sich der Eisstrom bildet und sich entlangbewegt, wirkt es im Sinne der Erosion auf den Untergrund und transportiert aufgenommenes Gesteinsmaterial. Dabei nimmt das Eis nicht nur vorhandenes Lockermaterial auf ( Boden , Gesteinstrümmer kleineren und größeren Ausmaßes ), sondern es schürft mit Hilfe der mitgeführten GESCHIEBE den Untergrund ab. Die Ablagerungen des mitgeführten
feinen, groben Materials erfolgt in Form von MORAENEN, und zwar dort, wo das Eis
abschmilzt. Diese VorgÄnge sind bei den Talgletschern der Hochgebirge heute
zu beobachten; sie wirkten aber im Verlaufe der Inlandvereisungen während des
Pleistozöäns in viel größerem Ausmaße.
Skandinavien, das im Zentrum einer Eisbedeckung von etwa 5 Mio. Quadratkilometer lag, ist das AUSRAEUMUNGSGEBIET der Pleistozänvereisung.



Die Eiszeit in verschiedenen Regionen
Die Arbeit des Eises
Vor etwa einer Million Jahren führte eine Klimaänderung
weltweit zum Absinken der Jahresmitteltemperaturen (Europa
6-8°C). In weiten Teilen des europäischen Kontinents fällt der
Niederschlag als Schnee. Schmilzt in den kurzen, kühlen
Sommern aber nicht mehr ab. In den höheren Gebirgsregionen
und Nordeuropa bilden sich riesige Eismassen (Innlandeis).
Bildung eines viertausend Meter mächtigen Eispanzers in
Skandinavien. Das Eis fließt von Skandinavien langsam ab und
bedeckt große Teile der Landoberfläche Skandinaviens sowie
weite Teile der Ost - und Nordsee. Die Gletscher
transportieren viel Gestein und anderes Material nach Süden.
Mit dem Abschmelzen des Eises bleiben große Mengen von
eiszeitlichem Schutt im Norddeutschen Tiefland liegen. Das
von Gletschern abgelagerte Material bezeichnet man als
MORÄNE.
Unter dem Eis befindet sich die GRUNDMORÄNE, die
aus lehmhaltigen Gesteinsmehl, Sand und verschiedenen
großen Steinen, die im Eis mitgeführt werden, besteht. Die
ENDMORÄNEN markieren mit ihrer girlandenförmigen
Anordnung das jeweils weiteste Vordringen des Innlandeises.
Der mitgeführte Schutt bleibt beim Abschmelzen des Eises
liegen und bildet wallartige Hügel. Das Schmelzwasser tritt
zwischen den ENDMORÄNEN aus und lagert das mitgeführte
Material fächerförmig vor dem Gletschertor ab. Es entstehen
SANDER, die aus Geröll, Kies und Sand bestehen. Kalte
Fallwinde blasen Feinmaterial aus und lagern es am Rand der
Mittelgebirge als LÖß ab. Die Schmelzwasser sammeln sich in
den Entwässerungsläufen parallel zum Eisrand und führen das
Wasser in die Nordsee ab. Die Elbe benutzt noch heute ein
solches URSTROMTAL. Da mindestens drei Eiszeiten über das
Norddeutsche Tiefland hinweggingen, die immer wieder durch
Warmzeiten unterbrochen wurden, blieb die GLAZIALE - SERIE
in ihrer Abfolge: GRUNDMORÄNE - ENDMORÄNE -
SANDERFLÄCHE - URSTROMTAL nicht ungestört erhalten,
sondern wurde vielfach von wieder vorrückendem Eis
überformt.
Naturräume - vom Eis geschaffen
Vor ca. 1 Millionen Jahre überzogen gewaltige Eismassen ganz
Nordeuropa. Damals war es wesentlich kälter als heute. Die
Gletscher drangen von Skandinavien aus weit nach Süden vor;
sie erreichten sogar während ihrer größten Ausbreitung den
Nordrand unserer Mittelgebirge. Mehrmals wurden diese
Kaltzeiten durch Warmzeiten unterbrochen; dann herrschten
ähnliche Jahresdurchschnittstemperaturen wie heute.
Während der Warmzeiten schmolzen die Gletscher ab, in den
Kaltzeiten drangen sie wieder vor. Sie transportierten
Gesteinsbrocken, Sand und Ton aus Skandinavien bis nach
Norddeutschland. Wenn das Eis abschmolz, blieb der
mitgeführte Gesteinsschutt liegen. Er ist in Norddeutschland
weithin über 100m mächtig. Nach dem Abschmelzen des Eises
hob sich der Meeresspiegel um etwa 90m! Das Meer drang in
die Küstengebiete an der Nord- und Ostsee ein und schuf eine
abwechslungsreiche Küstenlandschaft.
An der Ostsee wurden tiefe Gletscherbecken und
Schmelzwasserruinen zu FÖRDEN, flache Senken zu weiten
Buchten, BODDEN. An der flachen Nordseeküste entwickelten
sich unter dem Einfluß von Ebbe, Flut und Wind das Watt und
die Marschen.

Die Auswirkungen der Eiszeit in Skandinavien
Skandinavien wurde landschaftlich durch die Eiszeit geprägt. So sind
die weit ins Landesinnere reichenden Fjorde der norwegischen West-
küste auf die Eiszeiten zurückzuführen. Fjorde sind tiefe Trogtäler.
Lockermaterial wurde durch das Eis abgetragen und nach dem Ab-
schmelzen des Eises stieg der Meeresspiegel und das Tal wurde zum
Meeresarm z.B. Sognefjord.
Schären sind kleine Inseln, die durch das Eis abgeschliffen wurden
und werden als Rundhöcker bezeichnet, die gerade über den Meeres-
spiegel ragen.
Die höher gelegenen flachwelligen und buckeligen Fjellandschaften
sind ebenfalls vom Eis geformt.
Die Eiszeiten-Gestalter des Tieflandes
Südlich der Ostsee bis zu den Mittelgebirgen erstreckt sich das Tief-
land. Das Aussehen des Tieflandes wurde durch die Eiszeit geprägt.
Gewaltige Schuttmassen aus dem nordeuropäischen Gebirge wurden
damals durch Gletscher nach Mitteleuropa verfrachtet.
Als das Eis abschmolz, blieb das mitgeführte Material als Moränen
liegen. Wind und Wasser sortierten dann die Ablagerungen und
hinterließen Sander und Urstromtäler.
Diese typische Abfolge von Ablagerungen nennt man GLAZIALE
SERIE.

Urstromtal: Als das Schmelzwasser aus großen Gletschertoren
austrat, lagerte es mitgeführten Sand und Kies ab(Sander) und
sammelte sich in kilometerbreiten Flüssen. Die Täler dieser
Flüsse nennt man Urstromtäler. Die Elbe beispielsweise fließt
in einem Urstromtal.
Sander: sind flache Kies- und Sandablagerungen. Das Material
wurde durch das Schmelzwasser transportiert und vor dem Eis-
rand fächerförmig abgelagert. Sie unterscheiden sich von Moränen
durch die deutliche Schichtung, die das fließend Wasser verursachte.
Endmoräne: sind Hügel, die das abtauende Eis hinterlassen hat.
Sie erreichen Höhen von mehr als 100 m und markieren eine
ehemalige Grenze des Eises. Die Endmoränen bestehen aus vor-
wiegend kiesigen und sandigen Material.
Grundmoräne: sind leicht wellige Hügel. Sie bestehen aus Material,
das der Gletscher am Untergrund mitgeführt hat. Beim Abtauen des
Eises blieb es unsortiert liegen. Es sind vielfältige Korngrößen
enthalten, vom groben Kies bis zu kleinen tonigen Teilchen.
Norddeutsches Tiefland und Küstenräume
Das den Mittelgebirgen im Norden vorgelagerte Norddeutsche
Tiefland (ca. nördlich der Linie Hannover - Magdeburg - Leipzig
- Görlitz) verdankt seine heutige Oberflächenform vor allem
den Eiszeiten und den dazwischen liegenden Warmzeiten. Die
von Norden bzw. Nordosten vorstoßenden Gletscher
verlagerten Material. Sie schufen Eintiefungen, die inzwischen
vom Meer überflutet, von Seen ausgefüllt und zum Teil durch
Sedimentation wieder verlandet sind. Andererseits lagerten
sie gewaltige Mengen Gesteinmaterial als Moränen ab. Die
Endmoränen makieren heute wie Girlanden die jeweilige
maximale Südgrenze der Eismassen. Ihnen vorgelagert
bildeten sich Schmelzwasserrinnen, die als Urstromtal
bezeichnet werden. Der Neigung des Tieflandes entsprechend,
sind sie nach Nordwesten hin ausgerichtet.
Da die jüngeren
Eisvorstöße nicht mehr so weit nach Süden reichen, finden wir
im Nordosten das jungeiszeitliche (wechseleiszeitliche)
Jungmoränengebiet und weiter im Süden bzw. Westen die
Saale - und Elstereiszeitliche Altmoränen. Die Meeresnahen
Bereiche des Norddeutschen Tieflandes wurden durch die
Entwicklung der Nord - bzw. Ostsee unterschiedlich geprägt.
Die Ostsee ist in ihrer jetzigen Form ein wenige tausend Jahre
altes Meer. Die von Gletschern überformte baltische Senke
füllte sich nach der letzten Eiszeit mit Schmelzwasser. Das im
Mittel nur 55m tiefe Binnenmeer hatte nur phasenweise
verbindung mit der Nordsee. Der eiszeitliche Einfluß auf die
Gestaltung des küstennahen Tieflandes läßt sich am
leichtesten an der Ostseeküste Schleswig - Holstein
nachvollziehen. Die Forden sind Zungenbecken ehemaliger
Gletscher. An der Küste Mecklenburg - Vorpommerns sind
keine Fördern mehr erkennbar. Sie wurden durch den Anstieg
des Meeresspiegels zu Buchten und schließlich oft zu einer
Ausgleichsküste umgeformt.

Die Alpen in der Eiszeit
Ihre stärkste Umformung erhielten die Alpen während der Eiszeit.
Diese begann vor 2 mio. Jahren und ging bis etwa vor 10000 Jahren.
In den Alpen sammelten sich in Felsnischen, Mulden (Karen) Schnee-
mengen, die im Sommer nicht abtauten. Durch den Druck wurde Schnee in
Firn und dann zu blauem Gletschereis verwandelt. 2000 m mächtige
Gletscher flossen in die Alptäler und schürften diese zu Trogtälern.
Die Gletscher fließen nicht überall schnell und dadurch bildeten sich in
ihrer Oberfläche tiefe Spalten. Aus den Alpentälern strömten die
Eismassen ins Vorland und schürften am Alpenrand tiefe Becken aus, die
als Stammbecken bezeichnet werden. Die Eiszungen drangen finger-
förmig weiter vor und tieften sogenannte Zungenbecken.
Nach dem
Rückzug der Gletscher füllten sich die Stamm- und Zungenbecken
mit Wasser und es entstanden Seen wie z.B. der Chiemsee oder der
Starnberger See. Wo die Gletscher abgeschmolzen sind, lagerte sich
Gesteinsschutt ab, der mittransportiert wurde. Diese Ablagerungen
nennt man Moränen, die aus Steinen unterschiedlicher Größe waren,
wurden zum Teil von Gletscher abgerundet. An der Hügelgrenze der
Endmoräne erkennt man wie weit die Gletscher vorgedrungen sind.
Das Schmelzwasser überschwemmte das Land vor der Endmoräne
und lagerten Schotter ab. So entstanden Schotterflächen wie z.B. die
Münchener Ebene oder das Lechfeld bei Augsburg. Die Winde trugen
Staub aus den Moränen fort und lagerten ihn als Löß im Hügelland
ab. Die Geburtsstätte der Gletscher sind die Kare, das sind Firnmulden
oberhalb der Schneegrenze. Gletscherschliffe auf felsigem Untergrund
und Umgestaltung von Kerbtälern zu U-förmigen Trogtälern sind die
Folgen. Diese Trogtäler füllen sich nach Abschmelzen des Eises mit
Wasser und es entstehen große Seen z.B. der Bodensee oder der
Genfer See.

Zwei unterschiedliche Klimazonen beherrschen die Welt
Die Klimageschichte unseres Planeten ist nur kaum bekannt.
Gletscher geprägte Gesteine weisen auf Vereisungen im
Proterozoikum (Bezeichnung für die jungpalaözoische
Vereisung) hin. Die Klimageschichte unseres Planeten setzte
vor rund zwei Milliarden Jahren ein, als die Atmosphäre in
ihrem physikalischem Aufbau - 1800 Mio. Jahre weitgehend
der heutigen entspricht. Ab dieser Zeit herrschte eine
meteorologisch gesehen mit dem heutigem Klima
vergleichbare Situation.
In verschiedenen Gebieten der Welt herrschen
unterschiedliche Klimate.
Während des Oberproterozoikums:
Kalte Gebiete; Ostgrönland, Spitzbergen, Mittel - und
Nordskandinavien, Nordosteuropa, Nordwest - und Südafrika,
nördliches Indien, südostliches China, Zentralaustralien
Gemäßigte bis Warme Gebiete; Nordamerika, Schottland,
Südschweden, Vorderindien, Sibierien, australische Amadeus -
Becken.
Landschaften der Altmark
Colbitz-Letzlinger Heide
- Teil des südl. Landrückens
- bis 1945 grösstes zusammenhängendes Waldgebiet Dtl.'s
- Wehrmacht legte Mitte der 30'er Jahre einen Schiessplatz an
- heute fast die gesamte Fläche zerstört (25x15 km)
- befindetet sich immer noch ein 400h grosser Lindenwald
- Relief des Waldes: an den Rändern starke Gliederung , zahlreiche Täler
- Hochfläche (80x100 km ) wird nur von einigen Bergen überragt
- in der Heide liegt das grösste Trinkwasserwerk der ehemahligen DDR
- täglich werden etwa 80000 qm Trinkwasser guter Qualität gefördert

Hellberge
- bilden den höchsten Teil des südl. Landrückens der Altmark
- schliessen sich im NW an die Colbitz-Letzlinger Heide an
- enge tiefe Schluchten
- Gebiet ist mit Eisen, Buchen, Birken und Fichten dicht bewachsen
- Bäume geben Hinweise auf den Boden
- Boden besteht aus : Geschiebelehm, Kies, Sand, Mergel
- Gebiet trägt den Namen ALTMÄRKISCHE SCHWEIZ
Drömling
- 300km grosses Sumpfgebiet im SW der Altmark
- reicht weit über Landesgrenzen hinaus
- der Drömling gehört zu Sachsen-Anhalt und Niedersachsen
- er bildet ein flaches von Talsanden ausgefeiltes Becken
- wird von der Ohre durchflossen
- bei Hochwasser fliesst Wasser der Flüsse in der Umgebung in den Drömling
Wische
- liegt im NO der Altmark
- grösser als D. im Süden
- sehr lange Zeit ergoss das Hochwasser der Elbe in dieses Gebiet und es sonderte sich fruchtbarer
Schlick ab
- die Wische ist heute ein wirtschaftliches Randgebiet
- durch die SED wurde Gebiet 1957/58 wieder erneuert
Bodenschätze
- am häufigsten Bausande, nahe von Arendsee Quarzsandgrube (Herstellung von ATA-Scheuersand)
- Raseneisenerz
- Erdgaslagerstätte in Salzwedel
Die Eiszeit in der Altmark
Es erstreckt sich von Mecklemburg-Vorpommern im N bis zur Grenze Sachsens im
SO. Bekanntlich war das heutige Gebiet Sachsen-Anhalts während des Eiszeitalters vom nordischen Inlandeis mehr überfahren wurde.Die älteren Eisvorstösse reichten dabei jeweils weiter nach S als die jüngeren.Nahezu gänzl. überfuhr das Eis das Land waehrend der Elstereiszeit (älteste Eiszeit).
Nur der Oberharz, oberhalb etwa 550m der Kyffhäuser und der Petersberg nördl. von Halle ragten aus dem Eispanzer heraus.Der S.-rand der maximalen Eisausdehnung lässt sich an der Verbreitung nördl. Geschiebe insbes. des Feuersteins, genau festlegen. Zu Wernigerode, Blankenburg, Friedrichsbrunn und Stollberg kennzeichnen Eiszeitdenksteine diese Linie.
Zweimalige Saalkaltzeitl. Eisvorstösse sparten dann ledigl. wiederum dem Harz sowie Berg- und Hügelländer des südl. Harzvorlandes, etwa westl. der Linie Hettstedt, Querfurt , Feyburg und Zeitz aus Gebieten mit Ablagerungen aus der Elster - und Saalkaltzeit werden als Altenmoränen bez. Reliefformen aus diesen Zeiten sind jedoch in Sachsen-Anhalt nur noch verwischt in der Landschaft
erkennbar.
Doch periglaziale Prozesse während des Wechselglazials (jüngste Eiszeit) wurden entweder durch Loessablagerungen ueberdeckt oder durch Schmelzwasser ausgeraeumt, umgelagert und als Talsandterrassen wieder abgesetzt.
Eine Ausnahme bildet der Norden und der NO Sachsen-Anhalts. Hier sind die von juengeren Eisverstösse der Saalkaltzeit geschaffenen Formen deutlich erhalten zu diesen Altmoraenenlandschaften gehoeren die Altmark, der Fläming und die Dübener Heide. Ihr Landschaftsbild bestimmen Geschiebemergelplatten
Endmoränenhügelketten und weite Sanderflächen.
Endmoränenhügelketten und Schmelzwassersande breiten sich vor allem im Altm. Heidegebiet, der Colbitz Letzlinger Heide, im Fläming, der Dübener Heide und in der westlichen Altmark aus. Die Jungpleistozäne Vergletscherung während des Weichselglazials erreichte das Land nur im Elbe-Havel-Winkel.

Diese Seiten wurden im Rahmen der Projektwoche 1998
von Schülern des Altmärkischen Gymnasium Tangerhütte gestaltet.
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