Schularten in Thüringen
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Allgemeine Informationen zum Schulsystem
Die Schulpflicht in der BRD schreibt 9 Schul- und 3 Berufsschuljahre verbindlich vor. Bei Grund- und Regelschulen gehen die Schüler zumeist in die Schule, in deren Einzugsbereich sie wohnen (diese Schulen sind verpflichtet die Schüler aufzunehmen). Gymnsaien und Gesamtschulen (alle Zweige) haben keine Einzugsbereiche, d.h. die Schüler können sich ihre Schule selbst wählen.
Das Schuljahr beginnt an allen Schulen am 1. August und endet am 31. Juli des nachfolgenden Jahres. Die Gesamtdauer der Ferien beträgt 75 Werktage (§45)
Notenstufen der schriftlichen, mündlichen und praktischen Leistungen der Schüler:
- 1 - sehr gut (100-96%)
- 2 - gut (95-84%)
- 3 - befriedigend (83-62%)
- 4 - ausreichend (61-40%)
- 5 - mangelhaft (39-20%)
- 6 - ungenügend (19-0%)
Im Land Thüringen gibt es folgende Schularten mit folgenden Zielen:
Schulart |
Grundlegende Zielstellung |
Grundschule |
- Spielerische Form der Lernens
- Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten
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Regelschule |
- Allgmeine und berufsvorbereitende Bidlung
- Abschluß nach der 9. Klasse mit dem Hauptschulabschluß
- Abschluß nach der 9. Klasse und einer bestandenen freiwilligen Prüfung mit dem Qualifizierenden Hauptschulabschluß
- Abschluß nach 10. Klasse (und bestandener Pflichtprüfung) mit dem Realschulabschluß
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Gymnasium |
- Vermittlung einer vertieften allgemeinen Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird oder auf eine sonstige berufliche Ausbildung vorbereitet.
- Aufnahme nach Leistungsvoraussetzungen oder auf Beschluß der Klassenkonferenz bzw. wenn beides nicht vorhanden nach bestandener Aufnahmeprüfung am Anfang der Klassenstufe 5 oder 6. Auch ein Übertritt nach erfolgreichem Realschulabschluß (Klasse 10) ist möglich dabei wird die 10. Klasse in einer Gymnsasialklasse wiederholt, da die gymnasiale Oberstufe 3 Jahr lang ist).
- Die Einführungsphase in die Oberstufe (Klasse 10) wird im Klassenverband unterrichtet.
- Die Qualifikationsphase in Klassenstufe 11 und 12 wird im Kurssystem unterrichtet. Die Kurse werden in halbjährigen Kursen in Grund- und Leistungskursen durchgeführt.
- Der Besuch der Oberstufe dauert 3 Jahre, höchstens jedoch 4 Jahre.
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Berufsbildende Schule |
- Abschlüsse führen zu allgemeinen und beruflichen Abschlüssen.
- Der Übertritt ist nach dem Berufsvorbereitungsjahr (ohne Abschluß nach 9 Schuljahren), Hauptschulabschluß (9. Klasse), Qualifizierenden Hauptschulabschluß (9. Klasse mit Prüfung) oder Regelschulabschluß (10. Klasse mit Prüfung) möglich.
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Kolleg |
- Führt innerhalb von 4 Jahren zumr allgemeinen Hochschulreife.
- Aufnahmeberechtigt Schüler nach dem Regelschulabschluß, nach abgeschlossener Berufsausbildung oder 3jähriger geregelter Berufstätigkeit.
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Sonderschule |
- Für die Förderschulen gilt das Gesetz über die Förderschulen in Thüringen (Förderschulgesetz - FSG).
- Sie werden ab der Grundschule bis hin zum Abitur bzw. zum allgemeinen Berufsschulabschluß eingerichtet.
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Regelschule
Die Regelschule kann (je nach Entscheidung der Schulkonferenz [s.u.]) als Haupt-, Realschule oder Regelschule geführt werden. Hauptschulen haben nur Schüler mit der Orientierung 9. Klasse. Realschulen führen ihre Schüler bis zur 10. Klasse. In der Regelschule werden der Abschluß der 9. und der 10. Klasse abgelegt.
Innerhalb der Regelschule gibt es die Unterscheidung in den integrativen bzw. kooperativen Schulaufbau. Integrative Regelschulen unterrichten (integrieren) ihre Haupt- und Regelschüler innerhalb einer gemeinsamen Klasse. Nur die Hauptfächer werden in Kursen mit unterschiedlichem Anforderungsniveau unterrichtet. Vorteil dabei ist, dass es keine Abgrenzung zwischen haupt- und regelschulorientierten Schülern gibt. Da die Kursorientierung, je nach Leistungsstand der Schüler auch wechseln kann (so kann ein Schüler z.B. in 1 haupt- und in 2 regelschulorientierten Kursen sein oder der Schüler kann zum Schulhalbjahr bzw. am Ende der Klassenstufe in den besseren bzw. schlechteren Kurs wechseln [je nach seiner Leistung]) ist der integrative Weg psychologisch gesehen der kinderfreundlichere. In der Kooperativen Regelschule gibt es extra Hauptschulklassen und Realschulklassen. Zwar wird der pädagogische Ansatz, dass leistungsstärkere Schüler den schwächeren Schüler helfen und durch ihre Vorbildfunktion motivieren bzw. zum Lernen anhalten, nicht berücksischtigt. Jedoch funktoniert dieser Ansatz in der Praxis nicht immer. Beide Ansätz haben für und wieder. Welcher Ansatz sich nun in der Schule durchsetzt, hängt sehr stark von der Auffassung der Lehrer und Eltern ab.
Jedoch sollte es meiner Ansicht nach keine reinen Hauptschulen geben, da unsere Gesellschaft auch sehr gemischt ist und das vorzeitige "Abstempeln" Menschen viele Chancen auf Entwicklung nimmt. Man könnte meinen, dass in "reinen" Klassen viel besser mit pädagogischen Mitteln auf den Leistungsstand der Schüler eingegangen werden kann. Zeigt der Schüler aber in allen Fächern die gleiche schwache Leistung? Ist der Unterricht in Hauptschulen überhaupt möglich?
Gymnasium

Die Klassenstufen 10, 11 und 12 gehören bei Gymnasium und Gesamtschule zur gymnasialen Oberstufe. Das Abitur wird mit der Vollendung der Klassenstufe 12 abgelegt.
Ein Abschluß ist an der Gesamtschule (je nach Qualifikation) in Klassenstufe 9 und/oder 10 und/oder 12 möglich. Das heißt, wenn ein Schüler einen Abschnitt erfolgreich gemeistert hat, kann er ohne Schulwechsel den nächsthöheren in Angriff nehmen.
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